Die letzten Tage waren geprägt von Schneefall. Unvorstellbare Mengen sind da vom Himmel gefallen und erschweren das alltägliche Leben ungemein. Nicht jeder hat die Möglichkeit, an solchen Tagen den Straßenverkehr zu meiden. Große Schneemengen, so segensreich sie für den Wintertourismus auch sein mögen, können unseren gewohnten Lebensrhythmus ganz schön ins Stocken bringen. Wenn es im Weiteren dann auch noch zu Stromausfällen kommt, wird einem schnell klar wie abhängig wir doch von den modernen Annehmlichkeiten des Lebens sind.
Die individuelle Freiheit des Menschen ist ein kostbares Gut unserer Zeit. Doch sind wir eben nicht so frei wie wir oft meinen. Hinter der Fassade eines selbstbestimmten Lebens verbergen sich eine Fülle von Abhängigkeiten. Je mehr Technik uns den Alltag erleichtert, umso eher fallen wir in ein Loch, wenn sie ausfällt. Ein großer Teil meiner Arbeit ist heute ohne Internet, E-Mail und Smartphone kaum mehr durchführbar. Fast unbemerkt machen wir unser Leben von diesen begeisternden neuen Möglichkeiten der Kommunikation durch soziale Netzwerke wie Facebook & Twitter, abhängig. Für Jugendliche ist es tatsächlich nicht mehr vorstellbar, wie man ohne Smartphone leben kann. Da fühle ich mich als Überlebender einer Generation, die all das nicht kannte, ja fast wie ein Held.
Aber auch wenn wir es schaffen uns der Technisierung zu entziehen, gibt es eine Fülle von alltäglichen Abhängigkeiten, die uns in dieser Welt betreffen. Wir sind abhängig von Arbeitsplätzen, Konsumgütern, Banken, Politik und Staat, um nur mal die Größten zu nennen. Dazu kommen emotionale Abhängigkeiten von Genussmitteln, Unterhaltung und den ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen. Und diese Auflistung ist keineswegs vollständig. Also können Sie getrost die Illusion, ein freier Mensch zu sein, vergessen. Sorry, aber so ist es nun mal.
Und doch hat der Schneefall auch etwas Romantisches an sich. Milliarden winzig kleiner Schneeflocken tänzeln vom Himmel und legen sich gemeinsam wie eine Decke auf das Land. Samtweich und leuchtend weiß. Und jede einzelne Flocke ist einzigartig. Mit freiem Auge ist es nicht sichtbar, doch unter dem Mikroskop kann man die Schönheit dieser Kristalle entdecken.
Der Mensch ist nicht nur abhängig sondern auch einzigartig. Keiner gleicht dem anderen. Der Fingerabdruck macht es klar und deutlich. Was der Zufall so alles zu Stande bringt? Nein, ich sag’s gleich vorweg. Ich bin ein Ungläubiger, wenn es um den Gedanken geht, dass der Mensch, die Erde und alles was darauf lebt und gedeiht, zufällig entstanden sein soll. Je genauer ich in die Natur schaue, desto schwerer fällt mir dieser Glaube. Und Gott sei Dank gibt es Glaubensfreiheit. Ja, ich weiß, viele denken das sei ja gar keine Glaubensfrage, sondern wissenschaftliche Tatsache. Darüber lässt es sich streiten. Aber ich streite nicht gerne. Ich möchte uns lieber bewusst machen, wie groß, wunderbar und kreativ jemand sein muss, der sich das alles ausgedacht und geschaffen hat. Mit welcher Liebe zum Detail und dennoch einen Blick für das Gesamte. Und weil ich glaube, dass es da einen liebenden Schöpfer gibt, bin ich mir auch sicher, dass Sie nicht zufällig über diese Erde wandern, sondern dass Gott für jeden Menschen eine Bestimmung hat. Alles, was der Mensch sich ausdenkt und schafft, hat eine Funktion. Warum sollte sich der Schöpfer bei Ihnen nichts gedacht haben? Alles, was zufällig entsteht, ist sinnlos. Da steckt kein Gedanke, kein Sinn dahinter. Aber Sie und ich sind nicht sinnlos. Wir sind ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Natürlich müssen Sie das nicht glauben. Sie können sich auch sagen: „Nein, ich bin zufällig entstanden und habe auch keine tiefere Bedeutung. Mein Leben ist sinnlos“. Ok, wie Sie meinen. Aber wenn es doch einen Schöpfer gäbe…?
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Anne (Dienstag, 04 Februar 2014 14:53)
Gratuliere zu dem wundervollen Text. Wahre Worte und eins weiß man auch ganz genau. Die Natur wie Schnee, Regen, Sonnenschein können wir nicht steuern. Und viel Schnee ist eine Naturgewalt, die wir nur begrenzt beeinflussen können und zwar indem wir lebenserhaltend agieren. Ein wenig Rücksicht nehmen auf die Umwelt und auch auf die Menschen, Ihnen helfen wo und mit den Dingen die in unseren Händen sich befinden.
Sigrid Lindner (Dienstag, 04 Februar 2014 16:59)
Nein, auch ich bin nicht zufällig entstanden....lG nach Kärnten
Angela (Dienstag, 04 Februar 2014 17:58)
Wunderschöne Worte, die es wieder einmal auf den Punkt gebracht haben! Danke ... liebe Grüße, Angela
Hannes B. (Dienstag, 04 Februar 2014 19:50)
Super , ja wo du recht hast, hast du recht.:-)
Bettina (Mittwoch, 05 Februar 2014 11:24)
Danke für diesen schönen Text... die Einzigartigkeit und Schönheit der Schöpfung ist und bleibt ein Wunder....